Newsletter
Newsletter abonnieren
Der Newsletter Dienst des VER muss neu aufgebaut werden.
(Es gibt leider nur noch eine lückenhafte Liste von Interessent*innen.)
Daher bitten wir sehr herzlich darum, weiter vorhandenes oder neu gewonnenes Interesse
mit einer Email an kontakt@ver-bbs.de zu signalisieren.
Wir freuen uns über viel Post;-)
(Es gibt leider nur noch eine lückenhafte Liste von Interessent*innen.)
Daher bitten wir sehr herzlich darum, weiter vorhandenes oder neu gewonnenes Interesse
mit einer Email an kontakt@ver-bbs.de zu signalisieren.
Wir freuen uns über viel Post;-)
VER Newsletter 09 / Juni 2024
Gruß aus dem Vorstand
Liebe Leser*innen des VER-Newsletters, liebe Kolleg*innen,
kurz vor der wohlverdienten Sommerpause meldet sich die VER zurück mit aktuellen Informationen rund um das Fach Religion an berufsbildenden Schulen. Nach einigen Umbrüchen im VER-Vorstand und den damit verbundenen Erneuerungen fühlt sich dieser Newsletter ein bisschen wie ein kleiner Neuanfang an. Welche Veränderungen und Neugestaltungen es für die VER gab und gibt wird unter „Aktuelles aus dem Vorstand“ zu berichten sein.
Eine gewisse Aufbruchstimmung ist sicherlich bei allen, die sich für die Gestaltung und Umsetzung des neu einzuführenden christlichen Religionsunterrichts, kurz CRU, engagieren. Allen voran sei hier Dr. Eike Hinrich Thomsen genannt, der als CRU-Referent eingeführt wurde und sich in diesem Newsletter vorstellt.
Auf die besondere Bedeutung des Religionsunterrichts für unsere krisengeplagten Schülerinnen und Schüler verweist Dr. Michaela Veit-Engelmann mit ihrem Beitrag aus dem Landeskirchenamt.
Über die wegweisenden Angebote und Veranstaltungen des Religionspädagogischen Instituts Loccum berichtet unsere Referentin am RPI Bianca Reineke in ihrem Beitrag.
Heike Luttermann und Petra Höft informieren als Fachberaterinnen über neu entwickelte Lernsituationen, die durchgeführten Abiturprüfungen 2024, Fort- und Weiterbildungsangebote sowie über die Entwicklungsstände bei der Einführung des christlichen und islamischen Religionsunterrichts in Niedersachsen.
Es sind also wieder viele Themen und Inhalte in unserem Newsletter zusammengestellt, die hoffentlich nicht nur interessieren, sondern auch motivieren und inspirieren.
Allen Leserinnen und Lesern einen guten Schuljahresausklang, erholsame Sommerferien und ein herzliches Wiedersehen am 19.09.2024 auf unserer Jahreskonferenz in Loccum!
Aktuelles aus dem Vorstand
Wie im letzten Newsletter angekündigt, gab es zum Ende des vergangenen Jahres einige Veränderungen im Vorstand der VER. So wurden der bisherige Vorsitzende Olaf Ideker-Harr und die Kassenwartin Ruth Schulze Gerleve nach langer Tätigkeit auf der letzten Mitgliederversammlung in Loccum aus ihren Ämtern feierlich verabschiedet.
Im Winter gab zudem Elena Gielians ihren Rücktritt als stellvertretende Vorsitzende bekannt. Elena engagierte sich vor allem für den digitalen Auftritt der VER und die Information der Mitglieder durch den Newsletter. Zudem vertrat sie die VER bei den jährlichen Tagungen der Arbeitsgemeinschaft für Evangelische Erziehung und Bildung in Deutschland e.V. (AEED).
Es waren somit wichtige administrative Aufgaben im Vorstand neu zu verteilen.
Als neue Vorsitzende wurde Tina Stegmann gewählt. Die Stellvertretung übernimmt Hartmut Marks-von der Born. Jens Granobs hat die Aufgabe des Kassenwartes übernommen. Zukünftig wird Tobias Sochocki Ansprechpartner für die AEED sein und die VER bei den Tagungen vertreten.
Weiterhin fehlt dem Vorstand eine zweite kirchliche Vertretung. Auch für die Gestaltung und Pflege des digitalen Auftritts der VER werden dringend Mitglieder gesucht.
Aufgrund eines Hackerangriffs ist die alte VER-Homepage seit September 2023 nicht mehr erreichbar. Eine andere Lösung musste her. Seit Mai 2024 gibt es deshalb eine neue Internetseite unter ver-bbs.wir-e.de.
Ein Stöbern auf der Seite lohnt sich, denn es gibt Neues!
Beitrag zum aktuellen Stand des CRU und Vorstellung von Eike Thomsen
Seit März 2024 ist es so weit: Die Kommissionen für die Grundschule und die Sekundarstufe I erarbeiten erste curriculare Vorgaben für den gemeinsam verantworteten christlichen Religionsunterricht in Niedersachsen (CRU), dessen Start für 2025 vorgesehen ist und somit langsam in greifbare Nähe rückt. Eine Einführung des CRU in der Sekundarstufe II sowie an den berufsbildenden Schulen soll nach jetzigem Planungsstand in einem zweiten Schritt erfolgen. Auch aufgrund dieser späteren Einführung wird derzeit überlegt, ob alle Schulformen der berufsbildenden Schulen, die nicht wie die beruflichen Gymnasien auf die Vorgaben für die Sekundarstufe II angewiesen sind, zu einem noch nicht genau definierten früheren Zeitpunkt mit einer Erarbeitung der neuen Rahmenrichtlinien beginnen könnten. Die Curricula für die beruflichen Gymnasien würden in diesem Falle später – wie üblich – gemeinsam mit dem allgemeinbildenden Bereich (Sekundarstufe II) entwickelt. Hier stehen wir kirchlicherseits regelmäßig konstruktiv mit den Zuständigen im Kultusministerium im Gespräch und warten nun gespannt auf die konkreten Entscheidungen.
Zur Unterstützung der vielen Kolleginnen und Kollegen, die bereits jetzt am Thema CRU mitwirken, bin ich seit Februar 2024 als CRU-Referent für die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen tätig. Von Hause aus bin ich Gymnasiallehrer für die Fächer evangelische Religion und Geschichte, die ich – obwohl gebürtiger Niedersachse – in Leipzig studiert habe. Nach dem Studium war ich dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Theologischen Fakultät tätig. Nachdem ich 2022 mit einer Arbeit zur Rezeption des „Vorreformators“ Johannes Hus (ca. 1370–1415) promoviert wurde, habe ich mein Referendariat am Studienseminar Stade absolviert und am Gymnasium Neu Wulmstorf vor den Toren Hamburgs unterrichtet. Mit meiner Frau und unseren beiden Töchtern lebe ich im Alten Land.
Im schulischen Alltag mit vielen konfessionell gemischten Unterrichtsgruppen stellte sich mir immer wieder die Frage, wie mit dieser Vielfalt am besten umzugehen ist, und wie diese im Unterricht fruchtbar gemacht werden kann. Ich denke, dass diese Leitfrage des CRU auch – und vielleicht sogar am stärksten – für die äußerst heterogenen Lerngruppen der berufsbildenden Schulen gilt. Vor allem die neuen Rahmenrichtlinien können eine gute Gelegenheit bieten, die bereits 2022 vom VER berechtigterweise angemahnte Berücksichtigung der vor Ort herrschenden Vielfalt angemessen und sensibel zu thematisieren und somit einen CRU mit einladendem Charakter für alle Schülerinnen und Schüler zu schaffen.
Nicht nur mit Blick auf die Lerngruppen gibt es bis zur geplanten Einführung des CRU auf unterschiedlichsten Feldern noch vieles zu tun. Selbstverständlich warten alle mit großer Spannung auf die Ergebnisse der KC-Kommissionen. Währenddessen nimmt neben den vielen organisatorischen Planungen und Verhandlungen zu Punkten wie der künftigen Gestaltung des Referendariats oder nötigen Änderungen im Lehramtsstudium derzeit der Punkt Fortbildungen einen großen Raum ein. Gemeinsam mit den katholischen Bistümern und den angeschlossenen Fortbildungsinstituten gilt es zu überlegen, wie wir die Implementierung des CRU durch unsere Angebote gezielt und für die einzelnen Schulformen gewinnbringend auf inhaltlicher, didaktischer und methodischer Ebene begleiten können. Hier stehen die berufsbildenden Schulen trotz der späteren Einführung des CRU selbstverständlich bereits mit auf der Agenda.
Bei den Planungen zur Einführung des CRU ist es für uns von großer Bedeutung, aktive und zukünftige Lehrkräfte gut auf den neuen Unterricht vorzubereiten und bei der Einführung durch Fortbildungs- und Materialangebote zu unterstützen. Ein konkretes Produkt dieser Überlegungen und Planungen sind zum Beispiel Studientage zum CRU, die in Kooperation mit den Mentoraten im kommenden Wintersemester an unterschiedlichen niedersächsischen Hochschulorten stattfinden sollen. Hier werden Studierende aller Schulformen und Fachrichtungen über das Thema CRU informiert und können in Workshops erste inhaltlich-didaktische Erkundungsschritte unternehmen.
Bei allen diesen Arbeitsschritten ist uns stets an einem engen Austausch mit den Lehrkräften vor Ort gelegen, weshalb ich mich besonders über Ihr Interesse und auf den weiteren Austausch und die Zusammenarbeit mit der VER rund um das Thema CRU freue.
Für aktuelle Informationen zum Thema CRU empfiehlt sich stets ein Blick auf die Webseite: https://www.religionsunterricht-in-niedersachsen.de/christlicherRU.
Ein Überblick über jeweils aktuelle Fortbildungen findet sich hier: https://www.religionsunterricht-in-niedersachsen.de/fortbildungen.
Beitrag von OKRn Dr. Michaela Veit-Engelmann, Referat für Schule und Hochschule im Landeskirchenamt der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers
Liebe Kolleg*innen an den Berufsbildenden Schulen,
der Jugendforscher Klaus Hurrelmann hat den Begriff der „Krisenkinder“ geprägt.
Die neue Trendstudie Jugend in Deutschland, die kürzlich erschienen ist, trägt den sprechenden Titel „Verantwortung für die Zukunft? Ja, aber…“ (Schnetzer, Simon / Hampel, Kilian / Hurrelmann, Klaus [2024]: Trendstudie „Jugend in Deutschland 2024: Verantwortung für Zukunft? Ja, aber“, Datajockey Verlag, Kempten). Die Forschenden stellen fest: Unter Jugendlichen (die untersuchte Zielgruppe war zwischen 14 und 29 Jahren alt) herrscht „eine große innere Unruhe“ und „weiterhin eine ungewöhnlich hohe mentale Belastung“. Das Fazit: „Es wirkt so, als hätte die Corona-Pandemie eine Irritation im Vertrauen auf die Zukunftsbewältigung hinterlassen, die sich in einer anhaltend tiefen Verunsicherung niederschlägt.“
Ich vermute, dass sich vieles, was in dieser Studie beschrieben wird, mit den Erfahrungen deckt, die Sie in Ihrem Unterricht machen. Jugendliche sind belastet durch die Dauerkrise, die ihren Alltag prägt. Die Coronazeit steckt ihnen noch in den Knochen, die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten zermürben, die eigenen (beruflichen) Perspektiven sind vielfach unklar – und die Auswirkungen des Klimawandels werden immer deutlicher spürbar. Kein Wunder, dass diese Krisenkinder im Krisenmodus sind. Vielleicht ist ja sogar manches sogenannte „herausfordernde Verhalten“, das Ihre Schüler*innen an den Tag legen, Teil genau dieser Krise, die das ganze Leben zu prägen scheint. Oder sind sogenannte „Problemklassen“ bei genauerem Hinsehen auf der Suche nach etwas, das ihnen auf ihrem Lebensweg mitten durch alle Krisen hindurch Halt und Orientierung bietet.
Zugleich ist ja auch das System Schule, so scheint es, in einer Dauerkrise: Die Unterrichtsversorgung sinkt, weil Lehrkräfte fehlen; die Aufgaben, die jede und jeder Einzelne von Ihnen zu erledigen hat, werden immer mehr. Das alles betrifft auch den Religionsunterricht, der vermutlich auch an Ihren Schulen kaum noch flächendeckend erteilt wird. Dabei ist es gerade dieser Unterricht, in dem das Krisengefühl unserer Zeit selbst Thema werden kann und wo junge Menschen herausfinden können, was sie trägt und ihnen Hoffnung gibt. Die bereits zitierte Trendstudie Jugend hat gezeigt, dass Jugendliche genau danach suchen: nach Perspektive und Hoffnung. Wie gut, wenn der Religionsunterricht beides vermitteln kann. Gerade an Berufsbildenden Schulen ist das von unschätzbarem Wert: Hier sind junge Menschen, die sich in einer biographischen Umbruchsituation befinden, und die für sich noch einmal alle Sicherheiten auf den Prüfstand stellen. Die Trendstudie hat gezeigt: Kirche trauen die Jugendlichen nicht mehr viel zu – gefragt danach, welche Akteure Jugendliche für die Zukunft für entscheidend halten, landen die Kirchen und Religionsgruppen nur auf Platz 10 von 10. Die Erfahrung lehrt aber: Mögen Jugendliche Kirche auch vielleicht nur wenig zutrauen – Ihnen als Religionslehrkräften trauen die Jugendlichen umso mehr zu: Sie sind wichtige Ansprechpartner*innen, Sie haben etwas zu sagen – und das wissen Ihre Schüler*innen auch.
Spannenderweise bestätigt die Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung VI, kurz KMU VI, die im vergangenen Herbst erschien, diesen Eindruck (www.kmu.ekd.de). Der katholische Religionspädagoge Klaus Kießling spricht von einem „religionspädagogischen Silberstreif“ an einem in der Tat ansonsten eher düsteren kirchlichen Horizont. Die KMU VI zeigt – und das spiegelt auch ihr sprechender Titel „Wie hältst du’s mit der Kirche?“ –, dass Menschen ihre Kirchenmitgliedschaft zunehmend als fluides Konstrukt begreifen, dass deren Relevanz für den Alltag zurückgeht bzw. jede*r selbst definiert, welche Relevanz er oder sie Kirche zuerkennt.
Aber: Der Religionsunterricht und die Konfirmandenarbeit stechen positiv hervor (Religiöse Sozialisation: So beeinflusst kindliche Prägung die kirchliche Verbundenheit - KMU 6 (ekd.de)). Mehr als 70 Prozent der befragten Evangelischen messen der Konfirmandenzeit Relevanz für die eigene religiöse Sozialisation zu und ebenso viele erinnern sich gerne an ihren Religionsunterricht zurück, den sie besonders dann in guter Erinnerung haben, wenn er die Pluralität von Religionen in den Blick nimmt. Zu diesen positiven Rückmeldungen tragen Sie alle bei. Sie alle geben Kirche an dem Ort ein Gesicht, an dem Jugendliche einen Großteil ihrer Zeit und ihres Alltags verbringen. Sie begleiten und unterstützen sie bei ihren Schritten ins Erwachsenwerden und beim Start ins Berufsleben. Ich kann Ihnen gar nicht genug dafür danken, dass Sie mittendrin in diesem System so viel Einsatz und Engagement zeigen und dass Sie gemeinsam mit Ihren Schüler*innen auf der Suche danach sind, was in dieser Zeit tragen kann. Was für eine Chance für diese jungen Menschen! Vielen Dank!
Hinweisen möchte ich noch auf eine dritte Studie: Am 25. Januar 2024 wurden die Ergebnisse der ForuM-Studie veröffentlicht; einer EKD-weit angelegten Untersuchung von sexualisierter Gewalt innerhalb der evangelischen (Landes-)Kirchen und der Diakonie (Forum Studie (forum-studie.de)). Dies wird auch Thema bei der Synode der hannoverschen Landeskirche am Freitag, 8. Juni, sein; diese Sitzung wird live gestreamt und zeitnah danach wird ein Synodenbericht veröffentlicht; schauen Sie dazu gerne auf die Homepage unserer Landeskirche.
Schließen möchte ich mit zwei Einladungen. Am 4. Dezember 2024 findet erstmals nach Corona wieder das Schüler*innenforum der hannoverschen Landeskirche statt. Bis zu 1800 Schüler*innen ab Klasse 10 sind eingeladen, einen Tag unter dem Motto „Du hast Zukunft.“ im HCC Hannover zu verbringen und auf 8 Bühnen, in mehr als 30 Workshops, einer Mitmachhalle, einem Raum der Stille oder bei Peer-to-Peer-Gesprächen über die Fragen ins Gespräch zu kommen, die sie gerade besonders beschäftigen. Dem Vorbereitungsteam ist es ein großes Anliegen, ausdrücklich alle Schüler*innen der BBS dazu einzuladen und auch für Schüler*innen aus Ausbildungsklassen oder der Niveaustufen 1-3 ein ansprechendes Programm zu bieten. Deshalb: Herzliche Einladung. Alle Informationen finden Sie ab August unter Kirche und Schule – Schülerforum 2024 (kirche-schule.de).
Und ich wage schon jetzt einen Ausblick ins Frühjahr 2025. Vom 30.4.–4.5.2025 findet in Hannover der nächste Deutsche Evangelische Kirchentag statt. Die Losung lautet „mutig – stark – beherzt“. In mehr als 1500 Veranstaltungen steht genau das im Mittelpunkt: Dass wir Christ*innen eine Hoffnung haben, die nicht nur durch Krisen hindurchtragen kann, sondern die auch dazu beiträgt, mit Mut und innerer Stärke nach eigenen Wegen der Bewältigung zu suchen und so einen Beitrag zur Zukunft dieser Welt und Gottes Schöpfung zu leisten. Es wird übrigens ein eigenes Zentrum mit Angeboten für junge Menschen geben und insgesamt ein buntes Programm aus Konzerten, Podien, Bibelarbeiten, Workshops, Ausstellungen, Gottesdiensten und und und – kommen Sie mit Ihren Schüler*innen gerne vorbei! Vielleicht sehen wir uns ja!
Wie schön, dass es für mich so vielfältige Möglichkeiten der Begegnung mit Ihnen gibt – in Loccum, beim Schülerforum, beim Kirchentag oder einfach mal so zwischendurch. Ich freue mich, von Ihnen zu hören oder davon zu lesen, was Sie gerade bewegt. Ich bin dankbar für unseren guten Austausch im vergangenen Schuljahr und freue mich auf die Fortsetzung im neuen Schuljahr. Aber erstmal wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen: Schöne und erholsame Ferien!
Ihre
Michaela Veit-Engelmann
Beitrag von Bianca Reineke…
…aus dem RPI
Das Jahr 2024 fing im Bereich Berufsbildende Schulen gleich gut an. Bei einer reinen BBS-Vokationstagung wurde 27 Lehrer*innen mit dem Fach Evangelische Religion nach drei Tagen voller Workshops und Impulsen, die kirchliche Unterrichtsbestätigung, die Vokation, verliehen. In einem feierlichen und lebendigen Gottesdienst in der Kapelle wurden die 27 Lehrkräfte von Oberkirchenrätin Dr. Michaela Veit-Engelmann für ihren Dienst eingesegnet. Unter dem Genesis-Wort „Ich will Dich segnen und Du sollst ein Segen sein“ bestärkte sie, die als ehemalige Berufsschulpastorin genau weiß, was die Arbeit an einer BBS bedeutet, die jungen Menschen in ihrer Arbeit.
Im Februar fand dann die Abi-Werkstatt zum Thema „Künstliche Intelligenz“ für das Berufliche Gymnasium statt. Ethik und KI im Rahmen des Religionsunterrichts an der BBS wurden anhand von KI-Tools für das Unterrichtsgeschehen vorgestellt und erprobt und es wurden Unterrichtsentwürfe und Einheiten dazu erarbeitet. Einige Teilnehmer*innen bereiteten sich für das mündliche Abitur 2026 am Beruflichen Gymnasium vor, das die Künstliche Intelligenz zum Thema haben wird.
Ebenfalls im Februar fand ein „Neu in der Schule“ Kurs mit BBS-Beteiligung statt. Bei „Neu in der Schule“ bildet das RPI Pastor*innen und Diakon*innen aus, die aus dem Gemeindedienst in die Schule wechseln wollen. In den laufenden Kursen sind auch Kolleg*innen, die eventuell an eine BBS gehen werden und dort ihre Praktikumsphase durchlaufen.
Die alljährliche Schulpastor*innen und Schuldiakon*innen Konferenz stand ganz unter dem leider hochaktuellen Thema „Lass uns mal nach den/ dem Rechten sehen“. Die Frage „Wie kann religiöse Bildung zur Demokratieförderung beitragen? stand im Mittelpunkt der Tagung. Der Vortrag von Frau Dr. Jasmine Suhner aus Zürich und die Workshops zum Thema von Referent*innen u.a. aus dem Antikriegshaus und dem Haus kirchlicher Dienste fanden durchweg positives Feedback und entließen die Teilnehmer nachdenklich und inspiriert.
Die Gespräche mit dem Landeskirchenamt waren durch die ForuM-Studie und die Eingabe der Pastor*innen und Diakon*innen zur Änderung der Acht-Jahres-Regel geprägt.
Im März nahm ich als Dozentin für BBS der Landeskirche Hannovers an der jährlichen Tagung der ALPIKA (Arbeitsgemeinschaft der Leiterinnen und Leiter der Pädagogischen Institute und Katechetischen Ämter) Teil. Das zweite digitale Treffen diente dem Austausch innerhalb der Landeskirchen. Hierbei konnte ich schwerpunktmäßig vom CRU berichten.
Im März nahm ich als Dozentin für BBS der Landeskirche Hannovers an der jährlichen Tagung der ALPIKA (Arbeitsgemeinschaft der Leiterinnen und Leiter der Pädagogischen Institute und Katechetischen Ämter) Teil. Das zweite digitale Treffen diente dem Austausch innerhalb der Landeskirchen. Hierbei konnte ich schwerpunktmäßig vom CRU berichten.
Der im November 2023 von der Alpika durchgeführte Online Fortbildungstag „BRU digital“ wird 2025 erneut angeboten. 2026 wird sich die Alpika in Loccum treffen.
Ebenfalls im März fand eine BBS- Lehrkräftefortbildung zum Thema „Fundamentalismus“ statt, bei der wir mit sehr guten Referenten aus der Landeskirche besonders den christlichen und muslimischen Fundamentalismus besser kennen lernen konnten. Konkrete Unterrichtsideen wurden intensiv erarbeitet und der Austausch gemachter Erfahrungen in der Begegnung mit fundamentalistischen Schüler*innen, sowie die gemeinsame Suche nach Konzepten dafür standen im Mittelpunkt.
Für den aktuellen Loccumer Pelikan 1/24 habe ich unter der Rubrik „praktisch“ Impulse und Materialien für die Arbeit mit Apps an Berufsbildenden Schulen zum Thema „Zeit“ verfasst.
Und bitte unbedingt Mittwoch, den 4. Dezember 2024 im Kalender vormerken! Das Schülerforum zum Thema „Zukunft“ wird im HCC Hannover stattfinden und für 1.800 Schüler*innen gerade intensiv geplant. Zielgruppe sind besonders die Berufsbildenden Schulen. Flyer, Website-Link etc. werden folgen.
Die Entwicklung im Bereich „CRU“ schreitet mit großen Schritten voran. In der Geschäftsstelle der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen hat Dr. Eike Hinrich Thomsen seine Arbeit aufgenommen.
Das RPI https://www.rpi-loccum.de/Arbeitsbereiche/Themen/cru und die Konföderation halten Websites dazu bereit
Und überhaupt bietet das Jahr 2024 noch viele spannende Lehrkräftefortbildungen im BBS-Bereich im RPI Loccum.
Wir freuen uns auf Eure/ Ihre Teilnahme.
Liebe Grüße,
Eure / Ihre Bianca Reineke
Beitrag der Fachberaterinnen für den Beratungsbereich Evangelische Religion
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
in einer Welt, die sich ständig verändert und von neuen Technologien sowie globalen Werten geprägt ist, spielt der Religionsunterricht eine entscheidende Rolle bei der Vermittlung von Werten und der Förderung von Verständnis und Toleranz. Aktuelle Themen wie die Interaktion zwischen Künstlicher Intelligenz und Religion, die Bedeutung von Nachhaltigkeit aus religiöser Perspektive und die Relevanz des interreligiösen Dialogs angesichts von Antisemitismus und Islamfeindlichkeit bieten wertvolle Anknüpfungspunkte für unseren Unterricht. Sie ermöglichen es uns, den Schülerinnen und Schülern relevante und zeitgemäße Bildungsinhalte zu bieten und sie auf eine komplexe Zukunft vorzubereiten.
In diesem digitalen Infobrief finden Sie wichtige Informationen und Updates, die Sie für die Planung und Durchführung Ihres Religionsunterrichts unterstützen sollen. Von unterstützenden und inspirierenden Unterrichtsmaterialien über die Abiturprüfungen, den Islamischen Religionsunterricht (IRU), den Stand des Prozesses zur Einführung des christlich verantworteten Religionsunterrichts bis zu Terminen für Fortbildungen möchten wir Ihnen einen umfassenden Überblick geben.
Unterrichtsmaterialien – Unterstützung und Inspiration
Die Unterrichtsvorbereitung ist eine anspruchsvolle Aufgabe und nimmt viel Zeit in Anspruch. Um Ihnen dabei zu helfen, Ihre Ressourcen zu schonen und dennoch aktuelle und qualitativ hochwertige Materialien zu verwenden, möchten wir Sie auf unsere Lernsituationen aufmerksam machen. Diese Lernsituationen sind bereits vollständig ausgearbeitet und enthalten neben der vollständigen Handlung auch Unterrichtsmaterialien. Die Lernsituationen mit dem Hinweis „2023“ erfüllen die grundlegenden Anforderungen gemäß der Leitlinie „Schulisches Curriculum-BBS (SchuCu-BBS)“ (09/2018). Ihr Feedback als Nutzerinnen und Nutzer ist dabei ausdrücklich erwünscht. Hier der Link zu den nachfolgend aufgeführten Lernsituationen: nline evreligionbbs: NEUE Lernsituationen 2023 (nibis.de)
- Ni 2 Was bin ich wert? – Der christliche Blick auf den Menschen
- Ni 4 Vom Wahn der Schönheit? – Eine christliche Perspektive
- Ni 4 Gottesvorstellungen
- Ni 4 Endstation Schwangerschaftsabbruch?!
- Ni 4 Kethik – keine KI ohne Ethik
Künstliche Intelligenz (KI) meets Religion
Im Zuge der Digitalisierung und der neuen gesellschaftlichen Herausforderungen durch Künstliche Intelligenz (KI) wurde eine weitere Lernsituation mit dem Titel Kethik – keine KI ohne Ethik für die Einführungsphase des Beruflichen Gymnasiums entwickelt. Diese ist für alle Schulformen der DQR-Stufe 4 abwandelbar. Die Lernsituation ist darauf ausgelegt, Schülerinnen und Schüler anzuregen sich kritisch und kreativ mit christlich-ethischen Fragen zur Nutzung von KI auseinanderzusetzen. „Wie viel Vertrauen dürfen wir einer KI-generierten Leistung entgegenbringen?“
Während der Erarbeitung verschiedener Herausforderungen von KI (KI-Vorurteile und kulturelle Stereotypen, Fairness und Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit von KI-Systemen, Verantwortung und Nächstenliebe) wird parallel ein Glossar mit Fachwörtern (Algorithmus, Bios etc.) angelegt, welches individuell ergänzt werden kann. Als Handlungsergebnis formulieren Schülerinnen und Schüler Regeln für den verantwortungsvollen Umgang mit KI. Hier ein Beispiel:
Hier der Link zur Lernsituation KETHIK- keine KI ohne Ethik für das Berufliche Gymnasium:
Abiturprüfungen 2024 Evangelische Religion und Katholische Religion am BG
In den Fächern Ev. Religion und Kath. Religion nahmen elf niedersächsische Berufliche Gymnasien an der Abiturprüfung 2024 teil: 8 Schulen im Fach Ev. Religion (BBS Göttingen Ritterplan, GBS Grafschaft Bentheim, BBS Northeim I, BBS Hermann Nohl Hildesheim, BBS Lingen Agrar, BBS I Lüneburg, GUS Nordhorn, BBS Northeim I) sowie 3 Schulen Kath. Religion (BBS Lingen Wirtschaft, BBS Meppen, BBS Syke).
Es haben insgesamt 122 Schülerinnen und Schüler das Angebot der Prüfungsmöglichkeit in Religion, trotz der Mehrstundenbelastung, angenommen. Davon wurden 88 Prüflinge in Ev. Religion und 32 in kath. Religion geprüft. Es fanden zwei schriftliche Prüfungen in p4 statt.
Die Zentralabiturkommission hat für das Abitur 2025 und 2026 die inhaltsbezogenen Kompetenzen des Kerncurriculums der Gymnasialen Oberstufe benannt, die vertiefend zu behandeln sind. Für das Abiturjahr 2026 sind „die ethischen Problemstellungen […] exemplarisch anhand des Themenkomplexes „Künstliche Intelligenz“ zu behandeln.“ Nutzen Sie gerne die jährlich im Februar stattfindende didaktisch-methodische Abi-Werkstatt im rpi Loccum, um zu diesen Kompetenzen Unterrichtsbausteine zu entwickeln, welche innerhalb der jeweiligen schulinternen Curricula eingesetzt und genutzt werden können. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit der Erarbeitung mündlicher Abiturprüfungsvorschläge. Die nächste Abi-Werkstatt findet vom 05.-07. Februar 2025 im rpi Loccum statt.
Islamischer Religionsunterricht in Niedersachsen
Ein Vorhaben der Fachberatung für den Beratungsbereich Evangelische Religion ist die Leitung der Kommission zur Erstellung von Rahmenrichtlinien (RRL) für das Unterrichtsfach Islamische Religion (IR). Bislang gibt es noch keine in Niedersachsen fertig ausgebildeten Lehrkräfte mit dem Unterrichtsfach IR für BBS. Daher ist zukünftig eine Weiterbildung für das Unterrichtsfach IR in Kooperation mit anderen Lehrämtern im Bereich der Sekundarstufe I geplant. An der Konzeption sind die Fachberaterinnen Evangelische Religion und Katholische Religion BBS involviert.
Gemeinsam verantworteter christlicher Religionsunterricht (CRU)
Am 10. Oktober 2022 wurde im Rahmen des 4. Symposions zum Religionsunterricht in Niedersachsen die Basis für einen möglichen christlichen Religionsunterricht in gemeinsamer Verantwortung vorgestellt. Eine Einführung des CRU ist ab dem Schuljahr 2025/2026 denkbar. Aktuelle Informationen zum Stand des CRU-Prozesses finden Sie unter folgendem LINK Dokumentation des CRU-Prozesses in Niedersachsen.
Sobald das Konzept des CRU an berufsbildenden Schulen erarbeitet ist, wird auch die Weiterbildung inhaltlich angepasst, so dass diese dann neu aufgelegt wird.
Noch gut zu wissen
Haben Sie von HubbS gehört? Der „Hub für berufliche Schulen“ ist eine Plattform zum Austausch und zur Entwicklung von Unterrichtsmaterialien und Unterrichtskonzepten sowie zur Kommunikation und Kollaboration von Lehrkräften beruflicher Schulen. Unter dem Stichwort ‚Künstliche Intelligenz‘ finden Sie ebenfalls unsere neuste Lernsituation. Weitere Informationen zum „Hub für berufliche Schulen“ finden Sie hier: FAQ_Liste_HUB
Termine für Fortbildungen
Bitte beachten Sie die kommenden Termine für Fortbildungen, die speziell für Religionslehrkräfte konzipiert sind. Diese Veranstaltungen bieten eine hervorragende Gelegenheit zur fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung.
Wann: |
Was: |
Wo: |
---|---|---|
03.06.2024
15:00 bis 18:00 Uhr 19:00 Uhr
|
• Online-Studientag Discover AI
Chancen und Herausforderungen der KI für Religionslehrkräfte • Austausch mit Regionalbischof Friedrich Selter |
• Teilnahmelink über regionalbischof.osnabrück@elvka.de
• „Balou“ Seminarstr. 32, Osnabrück (Anmeldung über o.g. Email erbeten) |
12.06.2024
16:00 bis 18:00 Uhr |
Hybrider Vortrag
Healing of Memories – Ein Konzept zum Umgang mit Schuld und Vergebung (Austausch mit Father Michael Lapsley)
|
Saal der esg, Arndtstr. 19, 49080 Osnabrück
Teilnahme über Link möglich
Link wird rechtzeitig zugänglich gemacht |
19.-20.09.2024
10:00 bis 13:00 Uhr |
Jahreskonferenz Berufsschullehrkräfte
Thema: „Kollege“ KI |
rpi Loccum (Frau Reineke); Fachberatung (Frau Höft/ Frau Luttermann) |
05.-07.02.2025
15:00 bis 13:30 Uhr |
Didaktisch-methodische Werk-statt für das berufliche Gymnasi-um |
rpi Loccum (Frau Reineke); Fachberatung (Frau Höft/ Frau Luttermann) |
2025 in Planung |
Fortbildung
KI meets Religion |
hybrides Format (Fachberatung Frau Luttermann) |
2025 in Planung |
Fortbildungsreihe: Theologie im Stall 2.0 zum Thema Nachhaltige Tierhaltung (Legehennen) sowie Landbewirtschaftung (Moor) in Verantwortung des Menschen als Mitgeschöpf |
Format wird zeitnah bekanntgegeben
Frau Hölscher, Frau Dr. Kosellek, Frau Dr. Klekamp |
Neue Homepage und Unterstützungsangebot der Fachberatung Evangelische Religion
Wir hoffen, dass unsere Informationen Ihnen nützliche Anregungen für Ihre Arbeit bietet. Für Fragen rund um Beratung und Unterstützung sind wir über unsere dienstlichen Kontaktdaten sowie über B&U (folgender Link) erreichbar.
Werfen Sie gerne auch einen Blick auf unsere neue Homepage unter folgendem Link: https://bildungsportal-niedersachsen.de/berufliche-bildung/berufsuebergreifender-lernbereich/religion-evangelisch
Vielen Dank für Ihr Engagement und Ihren Einsatz im Bereich des Berufsschulreligionsunterrichts.
Mit kollegialen Grüßen
Petra Höft und Heike Luttermann